Unter der Überschrift „Verkehr trifft Krise – Wissenschaft trifft Praxis“ trafen sich am 30. Oktober zahlreiche Interessierte zu der von der DVWG Rheinland organisierten Veranstaltung bei der IHK zu Köln. Die beiden Referenten Marc Hohloch vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sowie Giulio Gullotta vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beleuchteten die Möglichkeiten und Potenziale neuer Forschungsergebnisse und Entwicklungsrichtungen zur (verkehrlichen) Unterstützung der Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS). Dabei standen drei Themenschwerpunkte im Fokus:
- Wie können Verkehrsinformationen für und über den Straßenverkehr verlässlich und kontinuierlich erhoben werden (Lageerfassung)?
- Welche Ansätze zur (intelligenten) Verknüpfung vorhandener Daten bzw. zur Fusion mit sekundären Datenquellen existieren (Lagedarstellung)?
- Welche Möglichkeiten einer ad-hoc Unterstützung von Einsatzkräften durch „verlässliche“ Verkehrssimulationen sind gegeben (Situationsanalyse und Entscheidungsunterstützung)?
Am Beispiel der kurz zuvor durchgeführten Großübung der Medizinischen Task Force (MTF) des Bundes in Lehnin (Landkreis Potsdam-Mittelmark) – unter Beteiligung diverser Systeme aus dem DLR-Forschungsprojekt VABENE++ – beleuchteten die beiden Referenten sehr anschaulich, wie durch die Anwendung von Forschungsergebnissen ein hoher Nutzen zur Unterstützung von Einsatzkräften realisiert werden kann. In der MTF-Übung kam neben bodengestützter Sensorik zur Verkehrserfassung auch luftgestützte optische Systeme auf einem Quadrokopter sowie dem DLR-Forschungshubschrauber BO-105 zum Einsatz, um präzise Lagebilder der Übung zu liefern. Aufgabe des VABENE-Systems ist die Gewinnung von Echtzeitinformationen für ein Verkehrs- und Gesamtlagebild zur Unterstützung der BOS-Kräfte und Verkehrsbehörden beim Umgang mit Katastrophen und Großveranstaltungen.